Positive Energie für das neue Jahr
Die Rauhnächte sind eine ganz besondere Zeit im Jahr. Sie laden Dich dazu ein, innezuhalten, Altes loszulassen und Dich auf das neue Jahr auszurichten. Diese magische Phase zwischen den Jahren birgt die Kraft, Dich mit Deiner inneren Welt zu verbinden und neue Energie zu schöpfen. Ein wunderschönes Ritual, das Dich dabei unterstützen kann, ist das Räuchern – eine jahrhundertealte Tradition, die Raum für Ruhe, Klarheit und inneren Einklang schafft.
Was sind die Rauhnächte?
Die Rauhnächte sind eine mystische und magische Zeit zwischen den Jahren. Diese zwölf besonderen Nächte entstehen durch den rechnerischen Unterschied zwischen Mond- und Sonnenjahr: Während das Mondjahr 354 Tage hat, umfasst das Sonnenjahr 365 Tage. Diese Differenz ergibt die Rauhnächte [1; S. 30].
Wann sind die Rauhnächte?
In der christlichen Tradition beginnen die Rauhnächte am Abend des 24. Dezember, dem Tag der Geburt Jesu, und enden am 6. Januar, dem Fest der Epiphanie („Tag der Erscheinung des Herrn“) [1; S. 30].
Der 6. Januar hat in verschiedenen Traditionen eine besondere Bedeutung:
- Germanisch-keltische Mythologie: Dieser Tag ist von der wilden Percht, der großen Göttin, geprägt. Sie steht für den Übergang vom alten ins neue Jahr. Perchtenläufe an diesem Tag sollten die Geister des Winters vertreiben [1; S. 30].
- Christentum: An diesem Tag bringen die drei Weisen aus dem Morgenland Weihrauch, Myrrhe und Gold als Gaben [1; S. 30].
Alternativ beginnen die Rauhnächte nach manchen Überlieferungen bereits ab der Wintersonnenwende (21. Dezember). Diese Zeit markiert den Wendepunkt von der dunklen zur lichten Jahreszeit [1; S. 31].
Was macht die Rauhnächte besonders?
In den Rauhnächten begegnen sich die sichtbare und die unsichtbare Welt. Götter, Geister und mystische Kräfte scheinen besonders nah zu sein. Diese Tage sind eine Zeit der inneren Einkehr, des Loslassens und der Neuorientierung. Unsere Ahnen nutzten diese tiefdunkle Zeit des Jahres, um sich auf den Neubeginn vorzubereiten und sich mit den kräftigen Energien des Jahresendes zu verbinden [1; S. 39].
Die Bedeutung des Räucherns zu den Rauhnächten
Räuchern ist seit jeher ein zentrales Ritual in den Rauhnächten. Es wurde früher genutzt, um im Winter mit den über den Sommer gesammelten Kräutern wärmende und erfrischende Atmosphären zu schaffen. Der aufsteigende Rauch symbolisiert Reinigung, Schutz und die Verbindung mit der spirituellen Welt [1; S. 39].
Heute nutzen viele Menschen das Räuchern in den Rauhnächten, um Altes loszulassen, neue Visionen zu entwickeln und die Energie des Neubeginns bewusst zu erleben. Dabei unterstützt das Räuchern uns, unsere Wünsche und Träume für das kommende Jahr zu manifestieren [1; S. 40].
Was wird zu den Rauhnächten geräuchert?
Eine der bedeutendsten Traditionen in den Rauhnächten ist das Räuchern mit Weihrauch und Myrrhe – inspiriert von den Gaben der drei Weisen aus dem Morgenland. Weihrauch und Myrrhe haben eine tiefe symbolische Bedeutung und wurden seit jeher als wertvolle Substanzen für Rituale und Zeremonien genutzt [1; S. 33].
- Weihrauch: Steht für Himmel, Geist und Verstand. Sein klarer, erhabener Duft klärt die Sinne, fördert die Meditation und schafft eine spirituelle Verbindung. Weihrauch gilt als Schutzmittel und unterstützt dabei, die Atmosphäre zu reinigen und zu vitalisieren [1; S. 33].
- Myrrhe Symbolisiert das Weiblich-Mütterliche, die Erde und das Heilende. Ihr warmer, erdender Duft bringt Ruhe und Frieden und hilft, sich zu zentrieren. Myrrhe unterstützt das Loslassen alter Energien und das Finden neuer Stabilität [1; S. 33].
Zusammen zu gleichen Teilen geräuchert, vereinen diese beiden Harze die Aspekte von Himmel und Erde, Geist und Gefühl. Diese Mischung segnet das neue Jahr und hilft, innere Balance und Harmonie zu finden [1; S. 33].
Über die Jahrhunderte hinweg haben sich neben Weihrauch und Myrrhe noch ausgewählte Kräuter und Harze als wertvolle Räucherstoffe bewährt, geschätzt für ihre einzigartigen Düfte und Wirkungen [1; S. 85]:
- Salbei: Reinigt und klärt. Es verabschiedet das Alte und eröffnet Raum für Neues.
- Beifuß: Fördert Loslass-Prozesse und unterstützt Dich bei Trauerarbeit und Abschieden.
- Thymian: Steigert die Energie, reinigt Räume und beugt Krankheiten vor.
- Wacholder: Löst belastende Energien auf und kräftigt die Aura.
- Tannen- oder Fichtenharz: Verleiht Kraft und Schutz [1; S. 33].
Wie wird während der Raunächte geräuchert?
Während der Rauhnächte nutzen viele Menschen das Räuchern als bewusstes Ritual, um die Energien jedes einzelnen Tages zu klären und persönliche Intentionen für das kommende Jahr zu setzen. Diese Tradition wird oft mit stärkenden Ritualen verbunden, die Kraft, Halt und innere Ausrichtung schenken [1; S. 68].
Es gibt einige unterschiedliche Ansätze, wie Du die besonderen Qualitäten der Rauhnächte für Dich nutzen kannst. Anbei ein Ansatz von Christine Fuchs [1; S. 68]:
Du könntest beispielsweise die ersten sechs Nächte als Rückschau auf das vergangene Jahr betrachten und die letzten sechs Nächte als Ausblick auf das kommende Jahr gestalten [1; S. 68].
Der Silvesterabend hat dabei eine besondere Bedeutung: Er bietet die Möglichkeit, all das loszulassen, was nicht mit ins neue Jahr genommen werden soll. Ein kraftvolles Ritual ist es, die belastenden Themen oder alten Muster auf kleine Zettel zu schreiben, diese zu falten und ins Feuer zu geben – begleitet von der klaren Absicht, sich zu reinigen und endgültig von Vergangenem zu lösen. So kannst Du den Übergang ins neue Jahr bewusst gestalten und Raum für Neues schaffen.
Ab dem 1. Januar kannst Du die Rauhnächte nutzen, um Deine Vorhaben, Ziele und Projekte für das neue Jahr aufzuschreiben. Dabei müssen es nicht zwingend materielle Wünsche sein – es kann auch der Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung oder das Vorhaben, etwas Neues zu lernen, im Fokus stehen. In der letzten Rauhnacht, am 6. Januar, kannst Du diese Zettel in einem Räucherritual verbrennen. Dabei unterstützt Dich eine klar formulierte Intention, wie zum Beispiel: „Ich lade Licht und Klarheit in mein Leben ein.“ Dieses Ritual schafft Raum für Zuversicht und positive Energie im neuen Jahr.
Was braucht man für das Räuchern?
Das Räuchern kann auf verschiedene Arten umgesetzt werden, je nachdem, welche Methode Dir zusagt [1; S. 78]:
1. Räuchern mit Kohle:
Diese traditionelle Methode erfordert etwas Vorbereitung, sorgt jedoch für einen intensiven Duft. Sie ist auch ideal, um eine kräftige Hausräucherung durchzuführen.
- Du benötigst eine feuerfeste Schale, Sand, Räucherkohle, eine Zange und eine Kerze.
- Halte die Räucherkohle mit der Zange in die Flamme der Kerze, bis sie glüht.
- Lege die glühende Kohle auf den Sand in der Schale und warte, bis sie durchgeglüht ist.
- Streue das Räucherwerk auf die heiße Kohle und genieße den aufsteigenden Rauch.
2. Räuchern mit einem Räucherstövchen:
Diese Methode eignet sich besonders gut für den Innenbereich, da sie dezenten Rauch erzeugt.
- Verwende ein Räucherstövchen mit einem Edelstahlsieb und ein Teelicht.
- Streue Sand auf das Sieb, um das Verkleben des Harzes zu verhindern, oder nutze alternativ ein Stück Alufolie.
- Lege das getrocknete Räucherwerk auf das Sieb und zünde das Teelicht an. Der entstehende Duft ist angenehm leicht.
3. Natürliches Räuchern über offenem Feuer:
Diese Methode hat einen ursprünglichen Charakter und erzeugt einen intensiven Duft.
- Lege getrocknete Kräuter oder Harze direkt auf glühende Holzstücke in einem offenen Kamin oder Lagerfeuer.
- Achte darauf, dass die Kräuter sanft glimmen und nicht verbrennen, um die Aromen optimal freizusetzen.
Alternativen zum Räuchern
Wenn Dir das klassische Räuchern zu intensiv oder aufwendig ist, bieten ätherische Öle eine wunderbare Alternative. Mit einem Aromavernebler kannst Du die Düfte schnell und unkompliziert verbreiten und dennoch die wohltuende Wirkung von Weihrauch und Myrrhe erleben.
Weihrauch Indien, Weihrauch Arabien und Myrrhe-Öl werden durch Wasserdampfdestillation gewonnen und bieten eine klare und konzentrierte Form der Dufterfahrung. Gib je nach Raumgröße, gewünschter Intensität, Zimmertemperatur und Klimaanlagennutzung 3–7 Tropfen in einen Aromavernebler und genieße die wohltuende Wirkung dieser natürlichen Duftstoffe.
Den Zauber der Rauhnächte vollenden
Das Räuchern zu den Rauhnächten ist ein kraftvolles Ritual, das Tradition und Moderne verbindet. Es erlaubt uns, bewusst innezuhalten, die Energien des Jahreswechsels zu nutzen und Klarheit für unseren weiteren Weg zu gewinnen. Ob mit Harzen oder Kräutern – das Räuchern schafft Raum für innere Ruhe, Reinigung und Inspiration. Nutze diese magische Zeit, um Deine Ziele und Visionen zu festigen und voller Zuversicht ins neue Jahr zu starten.
Mehr über das Thema Räuchern
Wenn Du tiefer in die Welt des Räucherns eintauchen willst, möchte ich Dir die Bücher von Christine Fuchs ans Herz legen. Mit ihrer Expertise und Leidenschaft für das Räuchern gilt sie als wahre Meisterin auf diesem Gebiet und inspiriert mit fundiertem Wissen und praktischen Tipps. Ihre Bücher sind in unserem Online-Shop erhältlich.
Hör auf Dein Gefühl und mach das Räuchern während der Rauhnächte zu Deinem persönlichen Ritual.
Herzliche Grüße,
Evelyn Deutsch-Grasl, AE
Allgemeine Hinweise:
Die in diesem Blogartikel enthaltenen Erklärungen, Tipps und Ratschläge ersetzen keine medizinischen Fachauskünfte und sind nicht für die Eigen- und Fremddiagnose gedacht. Sie stellen keinen Ersatz für eine Beratung sowie Diagnosestellung durch eine Ärztin oder einen Arzt dar. Es handelt sich dabei ausschließlich um Empfehlungen sowie Erfahrungsberichte, die sich an Erwachsene richten, sofern nicht im Einzelfall anders angegeben. Wir haften weder für eine bestimmte Wirkung noch einen bestimmten Erfolg.
Literatur:
[1] Fuchs, Christine (2020). Räuchern in Winterzeit und Raunächten. Mit Ritualen innehalten und zur Ruhe kommen. 2. Auflage. Stuttgart: Nymphenburger Verlag.