Ätherische Öle mischen – Vorteile & wie Du selbst mischst

Ätherische Öle mischen Vorteile

Egal ob zur Raumbeduftung, in Naturkosmetikprodukten oder bei Riechstiften: Bestimmt hast Du bemerkt, dass verschiedene ätherische Öle oft in Kombination verwendet werden.

  • Aber warum werden ätherische Öle miteinander kombiniert?
  • Was hat das für Vorteile?
  • Wie kannst Du selbst ätherische Öle „mischen“?
  • Woher weißt Du, welche Öle zusammenpassen?

Als gelernte Drogistin, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, sowie ausgebildete Aromatologin und Gesundheitsberaterin beschäftige ich mich schon viele Jahre mit ätherischen Ölen. Ich habe mich intensiv mit ihren Effekten und Anwendungsmöglichkeiten befasst. Inzwischen habe ich mein eigenes Unternehmen gegründet und verkaufe (neben ätherischen Ölen) auch anwendungsfreundliche und gebrauchsfertige Aromapflegeprodukte, die meist verschiedene ätherische Öle enthalten.

Mein Wissen und die Antworten auf die oben genannten Fragen, möchte ich in diesem Beitrag mit Dir teilen.

(Achtung: Dieser Beitrag ist nicht für Personen im Pflegebereich gedacht, sondern nur für die „private“ Anwendung zuhause. Für Pflegepersonen habe ich einen eigenen Beitrag zum Thema Aromapflege verfasst: Aromapflege für Pflegepersonen – gesetzliche Rahmenbedingungen)

Warum und wann solltest Du ätherische Öle mischen

Es gibt keine „Faustregel“, wann Du welches Öl mischen „musst“. Je nach Anwendungszweck kannst Du zwei Ziele beim Mischen verfolgen:

Verstärke die positiven Effekte auf Körper und Geist

Jedes ätherische Öl besteht aus verschiedenen Inhaltsstoffen die mehrere Effekte (physisch und psychisch) haben können.

Zypressenöl beispielsweise kannst Du für Dein Hautgewebe einsetzen und bei Zerstreutheit unterstützt es Dich, Deine Gedanken wieder zu ordnen.

Mischst Du ätherische Öle mit denselben oder ähnlichen Inhaltstoffen, werden diese Effekte verstärkt. In der Fachsprache sprechen wir von einem „Synergieeffekt“. [1]

Du siehst: Es ist kein „Muss“ mehrere Öle miteinander zu mischen. Reicht Dir der Effekt eines Einzelöls, musst Du nicht zwingend mischen.

Dir gefällt der Duft eines Einzelöls (noch) nicht? Dann ist eine Mischung auch sinnvoll. Ich erlebe oft, dass Personen beispielsweise den intensiv blumigen Duft von Lavendelöl nicht mögen.

Ich empfehle ihnen dann (je nach Anwendungsbereich) 1-2 Tropfen Orangenöl oder Bergamottenöl hinzuzugeben. Das bringt eine schöne, fruchtige Duftkomponente in die Mischung ein und harmoniert sehr gut mit dem Lavendelduft.

Kreiere Deinen eigenen Wohlfühlduft

Mit ätherischen Ölen verfolgst Du nicht immer ein Ziel für „Körper und Geist“. Vielleicht genießt Du einfach den angenehmen Duft für Dein Zuhause oder bei der Körperpflege (Salben, Körperöle und Co.)

Wie bei einem Parfum kann dieser aus verschiedenen Komponenten bestehen: Mische einfach Deine Lieblingsöle und erstelle Deine eigene „Duftkreation“ für Körperöle, zur Raumbeduftung und Co. Berücksichtige dabei aber die folgende, wichtige Vorgehensweise:

Ätherische Öle mischen – so gehst Du vor

Falls Du jetzt gleich eine Schritt-für-Schritt Erklärung erwartet hast, muss ich Dich kurz bremsen:

Befasse Dich zuerst mit den Einzelölen

Bevor Du irgendwelche ätherischen Öle und Düfte mischst, beantworte Diese Fragen für Dich:

  • Welche Effekte haben sie auf Körper und Geist? Welche ätherischen Öle haben einen entspannenden Effekt? Welche einen anregenden? Welche Nebenwirkungen gibt es - z.B. Bergamottenöl macht Flecken auf der Haut (bei direkter Sonnenbestrahlung und ab einer gewissen Dosierung). Wiederum andere ätherische Öle können hautreizend sein (z.B. Zitronenöl). Informiere Dich daher vorher sehr gut. Verwende bei der Recherche immer seriöse Quellen (z.B. Fachliteratur oder Beiträge, die Fachliteratur zitieren).
  • Wie duften sie? Welcher Duft gefällt Dir gut? Womit fühlst Du Dich wohl? Probiere die einzelnen Düfte zuerst in einer Duftlampe bzw. einem Diffusor aus.

Du weißt, welche Düfte Du magst? Und zu welchem Zweck Du welches ätherische Öl verwendest? Dann kannst Du Dich an das Mischen wagen:

Für welchen Anwendungszweck und für wen mischst Du die Öle?

Ist die Mischung für Dich? Für Dein Kind oder Deine Mutter?

Wird die Mischung in einem Körperöl auf die Haut aufgetragen? Oder als Raumduft für die ganze Familie verwendet?

Egal, ob Du die Mischung für Körper oder einen Wohlfühlduft verwendest: Die Antworten sind wichtig für die korrekte Dosierung und Anwendung ätherischer Öle.

Nur so kannst Du von den „positiven Synergieeffekten“ profitieren.

Welche ätherischen Öle und Düfte harmonieren gut miteinander?

Für Körper und Geist:

Ich kann es nicht oft genug erwähnen: Befasse Dich mit der Literatur. Welche ätherischen Öle haben einen ähnlichen Zweck (Entspannung, Aktivierung etc.)? Welche Düfte magst Du? Investiere dazu genug Zeit – dann weißt Du welche Du gemeinsam einsetzen kannst.

Du bist mit der Literatur noch überfordert? Ich habe in einem eigenen Beitrag vier meiner Lieblings-Misch-Rezepte zusammengefasst – vielleicht ist ein passendes für Dich dabei: 4 Rezepte für ätherische Öle Mischungen.

Für einen Wohlfühlduft:

Damit Du nicht hunderte Öle „probieren“ musst, kannst Du Dir die Vorgehensweise des Parfümeurs abschauen:

Eine harmonische Mischung besteht immer aus einer Kopfnote, einer Herznote und einer Basisnote.

Kopfnote ist der Geruch, den Du zuerst wahrnimmst – zum Beispiel, wenn Du Dir ein Parfum auf die Haut sprühst. Ätherische Öle, die der Kopfnote zugeordnet sind, haben einen leichten, erfrischenden Duft und sie verflüchtigen sich rasch. Bei ätherischen Ölen sind das Zitrusarten, Minzearten, Basilikum, Cajeput, Lorbeer, Lemongrass, Litsea cubeba, Niaouli, Ravintsara, Rosmarin, Verbena.

Herznote: Danach rücken die „Herznoten“ in den Vordergrund. Sie sind weniger flüchtig als die Kopfnoten und bleiben länger haften. Dazu gehören blumige, leichtkrautige und würzige Düfte wie: Frangipani, Rosengeranie, Iris, Jasmin, Kakao-Extrakt, Kamille römisch, Lavendel, Mimose, Neroli, Ylang Ylang

Basisnote: Das ist die Basis von Duftkreationen. Basisnoten „fixieren“ den Duft, sodass dieser lange anhält. Dazu gehören ätherische Öle aus Hölzern, Harzen und Wurzeln wie z.B. Benzoe, Bienenwabe mit Honig, Karottensamen, Myrrhe, Patchouli, Tonkabohne, Vanille, Vetiver, Weihraucharten, Zedernholz rot. [2]

Suche Dir aus jeder „Note“ einen Lieblingsduft und probiere es aus!

Wie mischst der Profi ätherische Öle?

Bei meinen eigenen Aromapflegeprodukten nutze ich das Zusammenspiel der vielen Inhaltsstoffe einzelner ätherischer Öle hinsichtlich ihrer Wirkung und Hautverträglichkeit.

Beim Mischen meiner professionellen Aromapflegeprodukte beachte ich unter anderem diese 3 Aspekte:

  1. Ich befasse mich intensiv mit den chemischen Inhaltsstoffen und deren Eigenschaften: Ich analysiere, wie die Synergien der einzelnen chem. Inhaltsstoffe in ätherischen Ölen zueinander passen, um einen bestimmten Gesundheitszweck zu erfüllen.
  2. Ich betrachte die Zusammenhänge zwischen den Pflanzen und ihrer zugeordneten Wirkung (= auch Signaturlehre genannt)
  3. Welchen Impuls von welcher Pflanze (bzw. welchem ätherischen Öl) braucht der Mensch, damit sein Gesundheitszustand wieder ins Gleichgewicht kommt.

Natürlich habe ich durch meine langjährige Erfahrung als Drogistin, Aromatologin und Gesundheits- und Krankenpflegerin dabei viel Erfahrung gesammelt. So verknüpfe ich wertvolles, unabdingbares Wissen aus unterschiedlichen Bereichen, damit letztendlich ein geeignetes Aromapflegeprodukt für die unterschiedlichen Ansprüche entsteht.

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Für Deine Zweck- und Duftkomposition Zuhause findest Du im Aromapflege Shop über 100 verschiedene ätherische Öle.

Alternativ kannst Du auch auf mehr als 30 fertige Duftmischungen in unserem Aromapflege Online-Shop zurückgreifen (um nur ein paar zu nennen):

Herzlichst,
Evelyn Deutsch

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[1] „Praxis Aromatherapie“ (Werner, Braunschweig) S. 93, Synergieeffekt nutzen

[2] „Parfum - Symphonie der Düfte“, AUSGABE 2015 S. 14 https://issuu.com/evivre/docs/aromapflegemagazin_2015-4_isuu)



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